Dominica zählt zu den ursprünglichsten und wildesten Inseln der Antillen. Ihr fehlen die typischen Merkmale einer Karibikinsel. Sie hat keine breiten und endlosen Traumstrände mit kristallklarem Wasser und vorgelagerten Korallenriffen. Rund 300 Flüsse und Gebirgsbäche durchziehen die nur 790 Quadratkilometer kleine Insel, die kaum 45 km in der Länge und lediglich 25 km in der Breite misst. Im Inneren ist sie gebirgig und von dichtem Urwald beherrscht. An der Küste sind nur wenig Badestrände. Fast alle Städte liegen an der Küste, nur manche trauen sich die Berghöhen hinauf. Selbst die Hauptstadt, Roseau, erinnert an eine längst vergessene Grenzstadt. Mehr als dreigeschossige Gebäude sind bis heute eine absolute Ausnahme. Dennoch hat Dominica eine reichhaltige Kultur und bietet sogar der letzten karibischen Indianergemeinschaft eine Heimat.
Die örtlichen Behörden betiteln ihre kleine Insel als The Nature Island of the Caribbean, nicht zuletzt um eine Verwechslung mit der Dominikanischen Republik zu vermeiden. Sie wollen und können keine Pauschaltouristen, sondern Individualreisende, Taucher, Wanderer und Naturliebhaber ansprechen. Und wirklich: Dominica bietet die spektakulärsten Momente der ganzen Karibikwelt. Sowohl über als auch unter Wasser.
Dominicas Wasserwelt ist so gut wie unberührt und der dichte Urwald lässt Touren jeder Länge zu, vorbei an Wasserfällen, Flüssen und Bächen, Seen, heißen Quellen, Vulkanen und immer begleitet von der einzigartigen Vogelwelt mit 162 verschiedenen Arten.
Eine Rundreise über die Insel orientiert sich immer an dem eigentümlichen Straßenverlauf: sie führt von Roseau in den Südwesten der Insel, daran schließt sich die Ostküste von Süd nach Nord an, zurück nach Roseau führt der Weg über den Nordzipfel, entlang der Westküste. Das Inselinnere wird aufgrund der nicht vorhandenen durchgehenden Küstenstraße sozusagen schon notgedrungen auf jeder Rundreise mit entdeckt.
An dieser Stelle empfiehlt sich der Hinweis, dass zur Entdeckung der gesamten Insel bei der Reiseplanung zumindest zehn Tage berücksichtigt werden sollten. Unterkünfte sind dabei an drei verschiedenen Orten sinnvoll: Roseau (oder Umgebung), Pagua Bay/Inselinneres und Portsmouth und zuweilen zusätzlich ein Strandhotel zum Relaxen.