Die Umgebung der Hauptstadt

Der Morne Trois Pitons National Park ist der größte Nationalpark Dominicas mit einer Ausdehnung von über 65 km². Internationalen Vergleichen kann die Größe natürlich nicht standhalten. Aber: Im Jahr 1975 wurde er der erste Nationalpark Dominicas und seit 1998 ist er von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen worden. Damit ist der erste ostkaribische Nationalpark, der diesen Status überhaupt besitzt.

Überwiegend besteht er aus Regenwald, doch befinden sich dort die größten Sehenswürdigkeiten der Insel wie der Boiling Lake, der Boeri Lake, Emerald Pool, der Freshwater Lake und die Middleham Falls. Aus seiner Mitte ragt der zweithöchste Berg der Insel, der 1.372 Meter hohe Morne Trois Pitons. Der harte Aufstieg ist nur erfahrenen, gut trainierten Wanderern anzuraten. Wer es sich zutraut, muss an der Straße von Pont Cassé nach Castle Bruce bzw. Rosalie schon etwa 500 Meter nach der Kreuzung in Pont Cassé losgehen.

Die Middleham Falls, die größten Wasserfälle Dominicas mit etwa 80 Metern Länge, haben drei Zugänge: einen vom Sylvania Estate, einen zweiten von Cochrane und einen dritten vom Providence Estate. An allen drei Wegen begegnet man mehr als 60 verschiedene Pflanzenarten. Zu entdecken gibt es zahllose Vogelarten und auf dem Weg von Cochrane kommt man an einer Erdspalte vorbei. Der übermäßige Schwefelgeruch beschert der größten Fledermauspopulation der Insel eine ungestörte Heimat.

Hin- und Rückweg dauern jeweils zwischen einer und zwei Stunden. Ein Führer ist nicht unbedingt notwendig, eine Tour mit bis zu vier Personen kosten 50,00 EC$.

In das Roseau Valley führt eine schmale, immer steiler ansteigende Straße zu den Ortschaften Laudat, Trafalgar, Wotten Waven und Morne Prosper.

Busse starten beim Polizeihauptquartier. Mit dem eigenen Auto fährt man vorbei am Botanischen Garten, dann über die einspurige - mit Ampeln versehene - Brücke über den Roseau River (die King George V Street); nach 3,5 km gabelt sich die Straße. Der linke Abzweig führt nach Laudat und Trafalgar, der rechte Abzweig nach Wotten Waven und Morne Prosper.

Laudat ist der Ausgangspunkt für eine Wanderung zu Titou Gorge, ein tiefes Wasserbecken mit warmem Quellwasser. Bei niedrigem Wasserstand kann man rund 100 Meter gegen die Strömung schwimmen und zwei Pools durchqueren, bis man zu einem kleinen Wasserfall im dritten Pool gelangt.
Besonders schön ist es, dort apneu zu tauchen. Der Platz ist noch immer kaum bekannt, aber sicherlich einer der Schönsten überhaupt. Der Ausflug zu Titou Gorge lässt sich auch prima mit einem Ausflug zu den Middleham Falls verbinden.

Ist das Wasser allerdings braun vor aufgewühltem Schlamm, so dauert es nicht mehr lange, bis sich eine Flutwelle nähert. Aus Sicherheitsgründen sollte man das Wasser sofort verlassen (oder erst gar nicht hineingehen).

Der Weg nach Titou Gorge dauert 15 Minuten und ist leicht zu finden: Die Einheimischen nutzen das Wasserbecken als Schwimmbad, zu Fuß ist daher immer jemand unterwegs, und zweitens geht es von Laudat aus immer an schwarzen Wasserröhren entlang.

Freshwater Lake

Ebenfalls von Laudat aus zu erreichen sind der Freshwater und der Boeri Lake. Auf einer schmalen Straße, die nur noch mit einem Geländefahrzeug befahrbar ist, geht es zu Fuß in etwa zweieinhalb Stunden einmal um den halben Morne Macaque.

Am Freshwater Lake haben die dominicanischen Behörden inzwischen Picknickmöglichkeiten geschaffen. Auch wenn der größte See der Insel inzwischen an Unberührtheit für den Bau eines Wasserkraftwerkes stark verloren hat, so lässt sich die ursprüngliche Schönheit bei einer Umrundung des Sees leicht erahnen. Heute bietet der See wieder zahlreichen Pflanzen und Tieren eine Heimat.

Der kochende See

Von Laudat aus geht es ebenso zum Boiling Lake, der Attraktion der Insel, einem immerwährend kochenden Kratersee mit 63 Metern Durchmesser. Die Dominicaner halten ihn für den größten kochenden See der Welt, tatsächlich gibt es aber wohl einen noch größeren in Neuseeland.

Über den Boiling Lake selbst weiß man bis heute noch recht wenig. Entdeckt wurde er 1870 von Mr. Watt und Dr. Nicholls, zwei Engländern. Die Temperaturen am Rande des Sees schwanken von 82 ° bis 92 °C, die Temperatur im Mittelpunkt ist ebenso unbekannt wie die Tiefe des Sees, die zumindest 59 Meter betragen soll. Sein Wasser erhält der Boiling Lake durch zwei kleine Zuflüsse und Regenfälle. Auf indirektem Wege wird es zum Kochen gebracht: das kalte Wasser versickert durch den porösen Untergrund, bis es auf heiße Lava trifft, die es im Mittelpunkt des Sees nach oben steigen lässt; Berichte sprechen davon, dass das Wasser wie bei einem Geysir bis über 18 Meter noch über den Wasserspiegel des Boiling Lakes emporgeschossen ist.

Der Wasserspiegel selbst schwankt ständig und ist stark von der Jahreszeit abhängig, in manchen Jahren erreicht er trotz mächtigen Regens unerklärliche Tiefstände.

Die Strecke zum Boiling Lake nimmt zu Fuß etwa sechs bis sieben Stunden für Hin- und Rückweg in Anspruch und sollte nur mit einem Führer in Angriff genommen werden. Los geht es bei Titou Gorge ab in den Regenwald und vorbei am Breakfast River, am Morne Nicholls, durch das Valley of Desolation, dem Tal der Trostlosigkeit, in dem wirklich kaum etwas wächst und gedeiht, bis der Schwefelgeruch immer stärker und unangenehmer wird und man vor dem kochenden Kratersee steht und in den meisten Fällen vor lauter Dampf kaum etwas sieht.

Für die Tour sollte man einen ganzen Tag einplanen und 20,00 US$ bis 30,00 US$ pro Person.

Wandern über dem Urwald

Neben einigen anderen Ziele in der karibischen Welt gibt es auch in Dominica inzwischen die Möglichkeit, nicht nur durch den Regenwald zu wandern, sondern ihn auch von oben zu bewundern. Ursprünglich wurde eine erste „Überbauung“ des Regenwaldes in größerem Maßstab von Forschern in Französisch Guyana aus wissenschaftlichen Gründen erwogen und umgesetzt. Inzwischen sorgen derartige Pfade durch die Wipfel der Urwaldriesen aber auch bei zahlreichen Touristen für Begeisterung.
Ein so genannter „Aerial Tram“ befindet sich in Dominica oberhalb von Laudat.

Jede seiner 22 Gondeln trägt maximal acht Passagiere durch die Wipfel des tropischen Regenwaldes. Ein Begleiter führt in die Geheimnisse der Pflanzen- und Tierwelt aus der Vogelperspektive ein. Die Tour dauert etwa 70 Minuten. 
Nähere Informationen gibt es vor Ort per Telefon 448-8775 oder E-Mail und natürlich auch im Internet.

WasserfallDer Weg nach Trafalgar führt zu zwei großen und den meistbesuchten Wasserfällen der Insel, den Trafalgar Falls.

Einige hundert Meter hinter dem Ort erreicht man rechter Hand ein Elektrizitätswerk. Auf einer steilen Betonpiste geht es hoch bis auf einen großen Parkplatz, rechts an der Getränkebude führt ein kleiner Fußweg vorbei an zahlreichen Getränkeständen bis zu den Wasserfällen. Von den Einheimischen wird der Wasserfall links als der Vater oder der männliche bezeichnet, der rechte, kräftigere Wasserfall als Mutter oder der weibliche.

Beide Wasserfälle haben verschiedene Zuläufe. Sein Wasser erhält der linke Wasserfall aus dem Freshwater Reservoir, der rechte Wasserfall sammelt seine Wassermassen in den Gebirgszügen des Boiling Lakes.

Wer genügend Zeit hat, sollte ein Handtuch einpacken und kein Bad in der Menge, dafür aber eines im Wasser nehmen.

In Wotten Waven gibt es heiße Schwefelquellen zu besichtigen, die jedoch bei weitem nicht so eindrucksvoll sind wie die von Soufrière. Morne Prosper hingegen liegt auf einem Hochplateau und bietet ein unvergleichbares Panorama.

Übernachten

Bars & Restaurants

  • Papillote Wilderness Retreat, Trafalgar

    Öffnungszeiten: Täglich 10.00 bis 15.00 Uhr. Telefonische Anmeldung unter 448-2287 erforderlich.

    Das Mittagessen ist nie am Geschmack der Touristen orientiert, sondern immer ganz eindeutig den örtlichen Gegebenheiten untergeordnet. Die Preise auf der Speisekarte bewegen sich in einem Rahmen von 8 EC$ bis 60 EC$.

    Das Ambiente ist sehr nett inmitten des eigens angelegten Botanischen Gartens.

Dominica